02.11.2019

Nich' lang schnacken, Kopp in Nacken

Daß Heiligenhafen seit einigen Jahren kräftig aufgemöbelt wird, haben wir an dieser Stelle schon wohlwollend bemerkt (siehe den Blogeintrag von April 2017). Sehr engagiert ist dabei die Fischergenossenschaft, die längst nicht mehr nur zur See kuttert. Neben dem Fischhallenrestaurant tritt sie mittlerweile auch als Betreiber des Meereszeiten-Hotels und des Feinschmeckerlokals am Hafen auf — man muß schließlich sehen, wo man bleibt. 

Waren das noch Zeiten, als die Fischhalle nur eine Fischhalle war! Wenn man sich in den dunklen Lagerbau weit genug hineintraute, fand man in der hintersten Ecke einen provisorischen Verkaufsstand, bewacht vom Idealbild eines sturmfesten und erdverwachsenen Vertreters der ehrbaren Fischerzunft. Die Abwicklung der notwendigen Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäfte geschah in wohltuender Nüchternheit. Große Pranken beförderten die gewünschten Meeresfrüchte ohne überflüssiges Verkäufergesabbel in eine unprätentiöse Plastiktüte, eine beherzte Schüppe Eis darüber, zahlen und fertig. Nicht etepetete, dafür einfach und echt. Vielleicht war früher nicht alles besser. Aber es hatte deutlich mehr Charme als eine viel zu große Bahnhofskantine.

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